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Central Kalahari Game Reserve


Vom Mabuasehube Gate des Kgalagadi Transfrontier Parks wollen wir nach Norden, über Ghanzi in die Central Kalahari. Die ersten 2 Stunden bis Hukuntsi sind wieder Pistenfahrt, zum Glück diesmal nicht so tiefsandig wie Richtung Süden zum Arzt nach Tshabong. Unterwegs begegnet uns an Pistenrand eine Erdmännchensfamilie.

  

Ab Hukuntsi ist es dann Teerstrasse, abder trotzdem noch weitere 500km bis Ghanzi, wo wir schließlich am späten Nachmittag ankommen. Ghanzi hat ca. 10000 Einwohner und 3 Banken, alle mit einem Geldautomaten ausgestattet und alle nur auf Visa Card oder bankeigene Karten fixiert. Am nächsten Morgen versuchen wir also in einer Bank unser Glück, Bargeld mit der Mastercard zu bekommen und tatsächlich, nach über 1 1/2 Stunden haben wir tatsächlich Bargeld in der Hand. Dann noch einkaufen und der Vormittag war rum, was ziemlich schade war. Denn Ghanzi wirkte sehr geschäftig und hatte eine sympathische Atmosphäre mit vielen kleinen Ständen am Straßenrand. Aber wir mussten weiten, wir hatten für heute Nacht die erste Camp-Reservierung in der Central Kalahari und bis dahin waren es noch ca. 4 Stunden Fahrt. Zunächst fahren wir weiter die Teerstraße nach Norden, dann biegen wir nach Osten auf eine Piste ab, die uns zum Tsau-Gate führt.



Das Central Kalahari Game Reserve ist ein riesiges Naturschutzgebiet mit ca. 53000km² und zählt zu den größten der Welt. "Erschlossen" ist v.a. der nördliche  Teil. Je weiter man in den Süden kommt, desto einsamer wird es. Wir haben uns auf den Norden beschränkt und 5 Nächte in 3 verschiedenen Camps verbracht.

Unser erstes Camp war das Motopi Camp, ca 1 Stunde vom Gate entfernt. Hier sehen wir zwar noch keine Tiere, haben dafür aber einen schönen Morgen. Von dem auf einem kleinen Hügelchen gelegenen Camp blicken wir auf die im Nebel liegende Motopi Pfanne.

Auf der Weiterfahrt durch das Passarge Valley zum Sunday Camp (ca. 110km, 4 Stunden reine Fahrzeit) sehen wir viel Wild (Oryx, Springböcke, Gnus). Thomas entdeckt im Gras eine Gruppe Löffelhunde. Es ist eine schöne Fahrt v.a. durch Grasebenen mit weiten Blicken.

  

Unser nächstes Camp, das Sunday Camp 1, liegt an der Leopard Pan. Sowohl bei der Abendfahrt an diesem Tag um die Leopard Pan als auch bei der morgentlichen Fahrt am nächsten Tag um die benachbarte Sunday Pan (wir sind wieder um 7 Uhr früh unterwegs) zeigt sich keiner der erhofften Löwen, obwohl wir in der Nacht ihr Brüllen gehört haben. Trotzdem eine schöne Morgenstimmung.

An diesem Tag versuchen wir uns das erste Mal am Pizza backen: Schinken-Käse-Pizza steht auf dem Speisezettel (siehe auch Kulinarisches):

  

Natürlich sind wir auch an diesem Abend wieder auf Pirschfahrt. Die Kinder suchen vom Dach aus die Umgebung ab. Das Ergebnis: Kuhantilopen, ein Schakal und ein schöner Sonnenuntergang.

  

Und dann am nächsten Morgen wurden wir endlich für unser frühes Aufstehen belohnt. Nur ein paar Meter neben der Piste liegt ein Löwenpärchen im Gras. Und warum sich die beiden so in Zweisamkeit zurückgezogen haben, schaut hier.

Zufrieden mit diesem morgen fahren wir weiter zum Kori Camp 2 im Deception Valley, wo wir die letzten beiden Nächte in der Central Kalahari verbringen. Dieses Camp war unser schönstes hier, da es relativ offen ist, d.h. von wenig hohem Gebüsch umgeben. Hier stellen wir unter Begeisterung der Kinder erste mal unser Zelt auf. Trotz der Hitze unter Tags (ca. 25-30°) wird es sofort als Spielzimmer okkupiert.
Auch die Buschdusche sorgt für viel Spaß. An einem Eimer ist einfach unten eine Brause mit Wasserhahn angeschraubt.

 

Das Deception Valley ist ein breites und sehr langes flaches "Tal", eigentlich eine Ebene mit kleinen Erhöhungen an den Seiten. Der auf der Karte eingezeichnete Letiahau River ist ausgetrocknet, das Flussbett selbst ist praktisch gar nicht zu sehen.
Bei unseren Ausflügen sehen wir wieder viel Wild, v.a. große Springbock-Herden, die hier auch öfters ihre tollen Sprünge zeigen (es ist Beginn der Paarungszeit).

  

Eine interessante Beobachtung hatten wir in der Dämmerung: eine Löwin kam aus dem Gebüsch und lief relativ nahe an einer Herde Oryx vorbei. Anstatt zu flüchten, formierte sich ein Teil der Herde (vermutlich die Männchen) zur Verteidigung und gingen langsam auf die Löwin zu. Diese hatte natürlich kein Interesse, sich mit den spitzen Hörnern anzulegen.

  

An diesem Abend sehen wir in der Ferne im tiefen Gras auch noch einen Geparden.

Auch wenn wir hier in der Central Kalahari nicht die erwarteten vielen Löwen gesehen haben, waren die 5 Tage hier etwas Besonderes. Es sind die endlosen Weiten und die pure Natur und Wildnis, fern von Zivilisation, die die Faszination der Kalahari ausmachen. Dazu die unheimlich schönen und fremdartigen Geräusche: brüllende Löwen und das Heulen der Schakale in der Nacht, uns unbekannte Vogelstimmen, die wir fest mit der Kalahari in Verbindung bringen.

Am 25. Mai verlassen wir die Kalahari über das Matswere Gate. Unser nächsten Ziel sind die Makgadikgadi Salzpfannen und Kubu Island, die der absolute Gegensatz zu den Busch- und Grasebenen der Kalahari werden sollten.